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FAAR.studio

Mehrfamilienhaus Reit im Winkl

Mehrfamilienhaus Reit im Winkl

Zwei Wohnhäuser in Hanglage – Architektur im Dialog mit Topografie und Tradition

An der Ortseinfahrt von Reit im Winkl, auf einem anspruchsvollen Hanggrundstück, entstanden zwei Wohnhäuser mit jeweils zwei hochwertigen Wohnungen. Der Entwurf basierte auf einer vorhandenen Genehmigungsplanung eines lokalen Architekturbüros, wurde jedoch in wesentlichen Punkten neu gedacht. Sowohl die innere Organisation als auch das Erscheinungsbild der Gebäude wurden überarbeitet, um die besonderen Gegebenheiten des Grundstücks und die topografischen Herausforderungen bestmöglich zu nutzen. Die anschließende Tekturplanung führte zur Realisierung eines Projekts, das die lokalen Bautraditionen respektiert und zugleich zeitgemäße Wohnqualität bietet.

Die beiden Häuser sind individuell auf die Lage zur Bundesstraße und die Höhenunterschiede des Grundstücks abgestimmt. Der Baukörper am Fuße des Hangs wirkt kompakt und fast ebenerdig, mit zwei unabhängigen Eingängen an den Längsseiten. Die Wohnungen sind geschossweise organisiert, verfügen jedoch zusätzlich über einen direkten Zugang zum Untergeschoss, wo weitere großzügige Wohnräume entstehen. Durch Lichtgräben wird die Belichtung dieser Räume gewährleistet, sodass sie sich nahtlos in die Wohnfläche integrieren.

In der Tiefe des Grundstücks steht der zweite Baukörper, dessen Position geschickt in den Hang eingebettet wurde. Hier nutzen die Eingänge die natürlichen Höhenunterschiede zur Erschließung: Die untere Wohnung wird am Hangansatz betreten, während die Wohnung des Obergeschosses rückseitig am Hochpunkt des Grundstücks erschlossen wird. Diese besondere Anordnung schafft nicht nur funktionale Zugänge, sondern eröffnet von der oberen Ebene aus einen beeindruckenden Panoramablick auf die Bergkette des Wilden Kaisers – ein landschaftliches Highlight, das die Wohnqualität entscheidend prägt.

Das äußere Erscheinungsbild der Wohnhäuser nimmt Bezug auf die regionale Bautradition des Alpenraums, interpretiert diese jedoch auf moderne und klare Weise. Charakteristische Elemente wie weite Dachüberstände, stehende Fensterformate und klassische Fensterläden prägen die Fassaden. Selbst das Vordach, als markantes Satteldach gestaltet, fügt sich harmonisch in das Erscheinungsbild ein. Die klare Geometrie der Baukörper, kombiniert mit präzise ausgearbeiteten Details, verleiht den Häusern eine zeitlose Eleganz, die den traditionellen Kontext respektiert und zugleich modern wirkt.

Im Inneren überzeugt die Gebäudeorganisation durch eine sorgfältige Abwägung zwischen Offenheit und Funktionalität. Die Wohnungen sind großzügig gestaltet und profitieren von einer optimalen Raumaufteilung, die den besonderen Bedingungen des Grundstücks Rechnung trägt. Die durchdachte Verbindung von Erdgeschoss und Untergeschoss ermöglicht erweiterte Nutzungsmöglichkeiten, ohne die architektonische Klarheit zu beeinträchtigen.

So entstanden zwei Wohnhäuser, die den Dialog zwischen Topografie, Funktionalität und ästhetischem Anspruch auf besondere Weise führen. Die Balance zwischen traditioneller Formsprache und zeitgemäßer Gestaltung, zwischen Offenheit und Rückzug, macht dieses Projekt zu einem gelungenen Beispiel für anspruchsvolle Architektur im alpinen Raum.

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